Kunsthandwerk im „Rampenlicht"

12. Ausstellung im Ahlener „studio 18" zeigt vom 11. august - 8. september 1966
 


blaudrucke
von
- rose müllers, notteln

korbflechtarbeiten
von











- ludwig reitmeier, wolbeck
- heinrich eiling, rheine
- friedrich wilhelm reese, hameln
- der schule für das korbmacherhandwerk in lichtenfels

holzplastiken
von
heinrich lückenkötter, oelde
 

Herr Rolf Kramer schreibt für die Rundschau für Beckum und Ahlen in der Ausgabe Samstag/Sonntag, 13./14. August 1966

Ahlen. Die 12. Ausstellung im „studio 18" ist dem Kunsthandwerk vorbehalten. Vornehmlich Korbflechtern wurde das Terrain überlassen: Eine günstige Gelegenheit für Ludwig Reitmeier (Wolbeck), Heinrich Eiling (Rheine), Friedrich Reese (Hameln) und die Schule des Korbmacherhandwerks in Lichtenfels, mit ihren Arbeiten ins „Rampenlicht" zu treten. Vervollständigt wird die am Donnerstag eröffnete Schau mit einigen Holzplastiken des Oelder Künsters Heinrich Lückenkötter und Blaudrucken von Rose Müllers (Nottuln).

Studio-Besitzer Fischer dankte für das Zustandekommen dieser Schau außerdem den treuen Helfern des „club 64". F. hob in seiner Begrüßungsansprache hervor, dass nur noch wenige Handwerker sich auf die Kunst des Korbflechtens verstehen; im ganzen Regierungsbezirk Münster bestünden lediglich zwei Meisterbetriebe. Dabei böte gerade dieses Material viele Möglichkeiten für Innenarchitekten, moderne Häuser wohnlich zu gestalten. Als eines der ältesten Handwerke habe das Korbflechten auch heute noch Zukunft; ein Handwerk, in dem sich manuelle Fertigkeit besonders ausdrücke. Fehler seien hier nicht zu vertuschen!

In Vertretung des Kammerpräsidenten Klee eröffnete Geschäftsführer Kuchta (Handwerkskammer Münster) die Ausstellung, dankte dem „studio 18" für die Initiative und wünschte der Schau einen vollen Erfolg. Kuchta bedankte sich bei Fischer besonders dafür, dass am Rande des Kammerbezirks mit dem „studio 18" etwas geschaffen wurde, „das uns begeistert und erfreut" und in Zeiten der Normen einen erfrischenden Kontrapunkt setzt.

Bildunterschrift: Nach der Eröffnung der Ausstellung interessierten sich u.a. Dechant Röschenbleck, Oberstudienrat H. Schweizer und Amtmann Post für die Korbflechtarbeiten

Ob er auch hält? Mit dieser bangen Frage bestieg Frau Bankdirektor Westhues einen Hängekorb, der mit einer dicken Spirale in der Decke befestigt worden ist.

„Bläuchen" ohne Hang zur Zauberei
Rose Müllers aus Nottuln läßt traditionsreichen Blaudruck wieder aufblühen

Die Ahlener Volkszeitung berichtet am Montag, dem 15. August 1966

Ahlen. (wg). Seit einem Jahr gibt es in Westfalen wieder eine produktiv arbeitende Blaudruckerin. In einer alten Werkstatt in Nottuln, deren Besitzer - Kentrup-Bläu - vor ungefähr zwei Jahren gestorben ist, läßt ein junges Mädchen die Jahrhunderte alte Tradition aufblühen. Die 25jährige Rose Müllers, in Münster geboren, will die alten Wege neu beschreiten. Es faszinierte sie am alten Handwerk, dass ihr die Möglichkeit gegeben wird, mit dem immer seltener angewendeten Verfahren ihre eigenen Ideen zu verwirklichen und ihnen neue Formen geben zu können. Von der Gestaltungstechnik her sind ihrer Inspiration nur technische Grenzen gesetzt. Einen Teil ihrer Arbeiten stellt sie z. Zt. im „studio 18" mit Holzplastiken und Korbflechtarbeiten aus.

 
 

Ob er auch hält?
Mit dieser bangen Frage bestieg Frau Bankdirektor Westhues einen Hängekorb, der mit einer dicken Spirale in Decke befestigt worden ist.

Nach der Eröffnung der Ausstellung interessierten sich unter anderem Dechant Röschenbeck, Oberstudienrat H. Schweitzer und Amtmann H. Post für die Korbflechtarbeiten.